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*Success Story: REGMAX >> Grüner Edelstahl!

ffg.at 21.01.2019 - In einem "Horizon 2020"-Projekt entwickelt ein Start-up aus Klosterneuburg einen umweltfreundlichen Beizprozess.

Ob in der Autoindustrie oder beim Hausbau, der Medizintechnik oder im Haushalt – Edelstahl ist unser täglicher Begleiter. Doch der notwendige Beizprozess bringt Belastungen für die Umwelt und ist zudem teuer. Dass dem nicht so sein muss, beweist SUSTEC. Dem Start-up aus Klosterneuburg ist es auch Dank Förderung aus dem EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ gelungen, einen umweltfreundlichen Beizprozess zu entwickeln. Nach der Zusage im hoch kompetitiven KMU Instrument konnte die FFG erfolgreich beim Key Account Management des Projekts "REGMAX" unterstützen, um ein ambitioniertes Ziel zu erreichen: "Unsere Mission ist es, Abfallsäure aus der Edelstahlindustrie zu beseitigen", so Gründer Fabian Storek.


Das Beizen ist eine Metalloberflächenbehandlung, die in der Edelstahlindustrie eingesetzt wird, um Verunreinigungen aus dem Stahl zu entfernen und ein optimales, korrosionsbeständiges Material zu bekommen. Jede Stunde werden etwa 300.000 Liter Säure für die Beizung verwendet, was zu großen Mengen an Abfallsäure und in weiterer Folge zu hohen Kosten im Zuge der Entsorgung oder Regeneration dieser Säure führt. Das war dem Verfahrenstechniker Fabian Storek schon länger ein Dorn im Auge. In Teamarbeit ist es ihm dann gelungen, ein innovatives und nachhaltiges Verfahren zu entwickeln, das sowohl negative Umweltauswirkungen als auch Kosten deutlich reduziert. 

SUSTEC hat mit dem REGMAX-System ein neues, patentiertes Verfahren zur Säureregeneration entwickelt und löst damit das Problem des giftigen Metallschlamms und der entstehenden Abwässer nachhaltig: Abfallsäuren werden aus dem System der Edelstahlindustrie eliminiert und die Betriebskosten um bis zu 91 Prozent reduziert, indem die Komponenten der Abfallsäuren vollständig in neue Ressourcen umgewandelt werden.

Grüner Edelstahl
Insbesondere auch wertvoll ist der Umweltbeitrag: Die Regenerationsrate der Säure wurde auf über 97 Prozent erhöht – und SUSTEC ist noch nicht am Ziel, die Regenerationskapazität soll weiter erhöht werden und eine Pilotanlage für eine groß angelegte Demonstration und Validierung der Technologie unter industriellen Bedingungen in Betrieb gehen. REGMAX steht im Einklang mit den von den Vereinten Nationen definierten Zielen für Nachhaltige Entwicklung (UN Sustainable Development Goals, SDG’s) und wurde von der Solar Impuls Stiftung als effiziente Lösung zur Schonung der Umwelt ausgezeichnet.

Europäische Unterstützung 
"Für uns ist die Finanzierung aus dem EU-Forschungsrahmenprogramm 'Horizon 2020' ein Schlüsselfaktor, um die Technologie erfolgreich zu skalieren und die Entwicklung unseres Unternehmens voranzutreiben", unterstreicht Fabian Storek den Mehrwert der europäischen Forschungsförderung. Die Entwicklung der Technologie sei kapitalintensiv und bediene einen Nischenmarkt in einer konservativen Branche. "Da jeder weiß, wie hoch kompetitiv das KMU Instrument ist, hat die Förderzusage wesentlich beigetragen, auf europäischer Ebene Vertrauen in unsere Lösung zu schaffen", so Storek weiter. "Investitionen für Green-Tech-Unternehmen sind noch selten, daher spielte die Finanzierung eine wesentliche Rolle, um unsere Entwicklung fortzusetzen. Es reduziert das Risiko für unseren Industriepartner und öffnet die Tür für eine großflächige Anwendung unserer REGMAX-Technologie." Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG war unterstützend im Rahmen der Vorbereitung auf das Pitching sowie im Key Account Management tätig und mit der Förderung im Rahmen der Basisprogramme wurde auch eine wichtige Basis für die erfolgreiche Einwerbung aus dem KMU Instrument (Phase 1 und Phase 2) gelegt. Weiters nutzt SUSTEC das umfangreiche Know-how des Enterprise Europe Network (EEN). 

"Horizon 2020": Rund 75 Milliarden Euro für Forschung und Innovation
Das EU-Forschungsrahmenprogramm "Horizon 2020" ist das weltweit größte, transnationale Programm für Forschung und Innovation. Rund 75 Milliarden Euro stehen im Zeitraum 2014 bis 2020 zur Verfügung. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG stellt als Nationale Kontaktstelle (National Contact Point, NCP) ein umfassendes Beratungs- und Informationsangebot zur Verfügung. Diese Maßnahmen werden von mehreren Ministerien (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung/BMBWF, Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort/BMDW, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie/BMVIT und weiteren) und der Wirtschaftskammer Österreich finanziert.

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